2018 hat der Partnerschaftenverein bei Engagement Global, einer Organisation des Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, auf Wunsch unserer Partner in der Ukraine ein Medizinprojekt beantragt.
Nach einem Angebot von der Klinik in Passau haben sich die Chefärzte der beiden Kliniken in Barschiwka und Beresan, der Projektleiter Johannes Burges und mir als Vorsitzender des Partnerschaftenverein Pullach i. Isartal in Passau getroffen und das Programm mit insgesamt 6 Reisen geplant. So musste Pullach sich um die Organisation der Reisen nach Deutschland kümmern für die vier Aufenthalte von Ärzten verschiedener Fachrichtungen, die ihren Deutschen Kollegin über die Schulter schauen durften und sich fachlich ausgetauscht haben. So waren Gynäkologen, ein Anästhesist, eine Neurologin, ein Orthopäde, eine Gefäßspezialistin, ein allgemeiner Chirurg und ein eine Bauchchirurgin für je eine Woche zu Gast in der Klinik in Passau. Alle kamen mit vielen neuen Erkenntnisse nach Hause und waren allesamt beeindruckt von den medizinisch technischen Möglichkeiten und den modernen Verhältnissen. Aber auch die deutschen Kollegen waren von dem Wissen und dem Geschick der Ukrainer beeindruckt. Was sich als Problem herausstellte, dass es nicht einfach ist, einen Dolmetscher mit medizinischer Fachnomenklatur zu organisieren. So konnten die Dolmetscherinnen kein Blut sehen, was bei der Hospitation ein Problem war. Eine der Ärzte spricht gut Deutsch, obwohl sie bis zu diesem Sommer noch nie in Deutschland war. So hatte die letzte Gruppe keine Schwierigkeiten auch die Abende in Passau genießen zu können. So ein Projekt ist sehr wichtig für die Krankenhäuser außerhalb von Kiew, dass die Kliniken im Rayon mit der Fortbildung für die Ärzte als Arbeitgeber attraktiv bleibt.

Für die Ärzte sind Praktikas in Deutschland sehr wichtig, um ihr Wissen für ihre Patienten zu erweitern.

Der zweite Wunsch waren Informationen über das Deutsche Gesundheitssystem. Mit dem Hintergrund einer Medizinform, das den Oblasten, von der Größe wie ungefähr Bayern, mehr Gestaltungsspielraum gibt, fand im Bürgerhaus in Pullach zu einem Seminar mit vielen grundlegenden Informationen statt. So öffneten eine Hausarztpraxis und eine Facharztpraxis ihre Türe und stellten die Patientenverwaltung mit der elektronischen Patientenakte vor. So durfte die Teilnehmer aus ukrainischer Seite, der Leiter des Rayons Volodymyr Gumeniuk, die für die Verwaltung und Organisation des Gesundheitswesens Dame, Frau Alla Arekovych, die Chefärztin vom Krankenhaus Baryschiwka, Frau Dr. Halyna Buniak, dem Chefarzt aus Beresan, Herr Dr. Volodymyr Lutsenko und einer Chirurgin, die sehr gut deutsch spricht, Frau Dr. Krystyna Korolowa sich von verschiedenen Krankenhäusern ein Bild machen, wie der Universitätsklinik rechts der Isar, der spezialisierten Artemed Klinik und dem Krankenhaus in Agatharied, das ähnlich wie bei unseren Partnern außerhalb einer Großstadt auch sehr gute Medizin bieten kann.

Aus der Ukraine kam der Wunsch die im Workshop bearbeiteten Themen für ein größeres Publikum in Baryschiwka und Beresan zu wiederholen. Das bedeutete eine sehr gute Zusammenarbeit, da die Referenten aus Deutschland kamen, aber die Organisation der Veranstaltung in ukrainischer Seite war. Wir konnten Frau Prof. Katharina Blankart, die in Pullach aufgewachsen und zur Schule gegangen war und jetzt an der Universität Duisburg Essen tätig ist für zwei Vorträge gewinnen. Auch ein Facharzt aus Pullach erklärte sich bereit für einen Tag in die Ukraine zu reisen und über das Krankenkassensystem und als Vorstandsmitglied der kassenärztlichen Vereinigung zu sprechen. Ich möchte mich ganz herzlich bedanken, dass die Referenten bereit waren unentgeltlich einen Beitrag zu leisten.

Der Projektleiter Johannes Burges, der seit den Wahlen im April ein Mitglied des Vorstands des Partnerschaftenverein ist gerade noch mit dem Bericht und der Abrechnung des Projekts beschäftigt. Auch bei ihm möchte ich mich vielmals für den großen Einsatz bedanken.

Natürlich wäre es schade, wenn man jetzt, da die Partner in Deutschland unsere Freunde als kompetente interessierte Kollegen kennengelernt haben, das Projekt zu beenden. So werden wir probieren, wieder die Kosten über eine Organisation größtenteils zu decken und das Medizinprojekt 2019 fortzusetzen um den Wunsch unserer Freunde zu entsprechen.

Ein Traum für die Ärzte wäre die Möglichkeit der minimal invasiven Operationen mit einem Laparoskop, das aber auch in der Ukraine einen Preis von 85.000 € hat. Wir, der Partnerschaftenverein Pullach möchte einen Beitrag dazu leisten. Bitte helfen Sie uns mit Ihrer Spende.

Es wäre wunderbar, was für uns normal ist, auch für die Kranken in Baryschiwka und Beresan möglich werden zu lassen.

Vielen herzlichen Dank!

Für den Partnerschaftenverein Pullach i. Isartal

Otto Horak, Vorstandsvorsitzender